„Mir leb`n eybik, wir sind da“ – so hieß das Motto des mittlerweile 3. Konzertes des Trios Lyra für unsere Stiftung. Mit dabei Karin Tschamper (Moderation, Gesang und Perkussion), Jurij Kandelja aus Moldawien (Bajan = ein Knopfakkordeon) und Vitaly Zolotonosov aus der Ukraine (Klarinette und Bass-Saxofon).
„Wir leben ewig, wir sind da“, wenn das auch nur ansatzweise für die vom Krieg geplagten Menschen in der Ukraine und an anderen Orten dieser Welt gelten würde. Aber es zeigt den Überlebenswillen der Klezmori. Klezmer war die Musik fahrender Musiker vor allem in Osteuropa. Sie wurde zu Festen gespielt und geht zurück auf religiöse Traditionen im Judentum biblischer Zeiten.
Von Wehmut bis Frohsinn, die ganze Bandbreite der Gefühle findet sich in dieser Musik wieder. Selten gehörte, fast gehauchte, zarte Töne auf dem Bajan und der Klarinette, dann wieder jubelnde Temperamentausbrüche. Virtuos beherrschen Jurij Kandelja und Vitaly Zolotonosov ihre Instrumente. Begleitet von einführenden Texten Karin Tschampers ertönte „Shalom Aleyechem“ zum Auftakt. Über „Mir leb`n eybik, wir sind da“ ging es zu „Schpil she mir a Liddele in jiddisch“. Vor allem zu Hochzeiten wurde aufgespielt. Selbst Tango und Walzer waren dabei, dazu Polka und Mazurka. Aber auch die Nöte des Lebens spiegelten sich in den Melodien. Nicht immer hatten die Menschen Mazl, d. h. Glück. Dennoch: Immer wieder hieß es „spiel Klezmer, spiel…“
Zum Abschluss ertönte „Alle Brider“, ein gemeinsam gesungenes Versöhnungslied. Begeisterter Beifall und Zugabe-Rufe ließen die Musiker erst nach „Adios“ und „Hewenu Schalom“ von dannen ziehen. „Welch großartiges Konzert“ hieß es danach von etlichen Besuchern. Es hätten mehr dabei sein können.