Frei nach dem Lied „Spiel Klezmer, spiel“ waren Karin Tschamper (Gesang, Moderation und Perkussion), der Moldawier Juriji Kandelja (Knopfakkordeon) und der ukrainische Klarinettist Vitalji Zolotonosov am 6. November wieder zu Gast in St. Michael Stelle. Und ein munter klatschendes und mitsingendes Publikum dazu. Wie sagte eine begeisterte auswärtige Zuhörerin: „…das schönste Konzert, dass ich seit Jahren gehört habe.“ Und eine andere:“ Wie bekommen Sie nur diese tollen Musikgruppen und diese wunderbaren Konzerte nach Stelle?“ In der Tat- wir dürfen als Stiftung St. Michael dankbar sein!
Die Zuhörer waren dabei bei ausgelassenen jiddischen Hochzeitsfesten, die bis zu 14 Tagen dauern konnten, aber auch bei schmerzhaften Momenten. So erinnerte Karin Tschamper an den Holocaust, der am 9. November 1938 seinen schrecklichen Anfang nahm.
Klezmermusik hat biblischen Ursprung, gelangte über Osteuropa nach dem 2. Weltkrieg in die USA und ist seit den 90-ern in Westeuropa angekommen. So ergab sich in diesem Konzert ein weiter musikalischer Bogen über Kontinente und verschiedene Kulturen, geprägt von der ewigen Sehnsucht: zurück nach Jerusalem.
Ob „bei mir bist du schön“, „Jiddisch Walz“ oder „Mazel tov“ – etliche der Zuhörer werden das als Ohrwurm vor sich hin summend mit auf den Heimweg genommen haben. Es hat Spaß gemacht. Schade nur, das Konzert hätte einen stärkeren Besuch verdient.