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Predigt am 17.1.2016 in St. Michael in Stelle- Pastor Kai-Uwe Hecker

Januar 25, 2016
Autor: Eduard Fetter

Predigt am 17. 1. 2016 /St. Michael Stelle

Liebe Gemeinde, liebe Freunde,

wir Deutsche sind naiv.

Nach Silvester war es in amerikanischen Zeitungen zu lesen, schwarz auf weiß.

Deutsche, israelische und -natürlich- polnische und ungarische Kommentatoren

usw. hauen in die gleiche Kerbe, genüsslich oder besorgt, je nach dem;

gerne garniert mit dem Beispiel jenes marokkanischen oder algerischen

Kriminellen, der dem ihn greifenden Polizisten grinsend ins Gesicht pfeift:

Du kannst mir gar nichts!

Nun wissen wir das.

 

Wir sind und wir waren anscheinend naiv.

Seit Silvester werden wir/sind wir bloßgestellt. Als einfältige Schwächlinge.

Als Chaosstaat. — Das fühlt sich nicht gut an.

„Wir schaffen das nicht“.

Hysterie ist angesagt; die „besorgten“ Angst- und Wutbürger finden für ihre

nächtlichen Hasstriaden in der Facebookgruppe keine Steigerungs-Worte mehr

und freuen sich im Übrigen klammheimlich, dass sie es ja gleich gesagt hätten

… Endlich mal wieder recht gehabt. „War doch zu erwarten!“

… und kaufen sich Pfefferspray …

 

Der „doofe und gutgläubige Michel“, der für alle zahlt und dem jeder auf der

Nase herumtanzen darf; und „die da oben“ sehen nix und hören nix und machen

nix, das ist ja schon seit Jahren ein gerne genommener und stehender Begriff,

ein Gemeinplatz, der unter Garantie Zustimmung und Kopfnicken einbrachte.

— Ich weiß gar nicht, wie oft ich das gehört habe …?

Meinungsstark waren wir allerdings immer … !

Unsere Vorfahren hatten ein wunderbares, fast vergessenes Wort dafür:

Maulhelden!

Der deutsche Michel träumte sich die Stärke des starken Erzengel Michaels, des

„Engels der Deutschen“ und landete in der Gegenwart meist nur maulend …

als Maulheld.

Und nun?

 

„Nun wird aber etwas gemacht!“

Nun nimmt ein Schauspiel seinen Lauf, die Tragödie ist quasi fest gebucht.

Und so sieht es aus:

Die Menge, die gestern noch applaudiert hat, wird morgen „kreuzige ihn!“ oder

besser gesagt: „kreuzige sie!“ rufen. Ultimaten werden gestellt.

Gestern noch sollte sie für den Friedensnobelpreis benannt werden, morgen soll

sie abgesetzt werden – Angela Merkel, die Bundeskanzlerin.

Ein Opfer muss her.

Eine/r muss ja an allem schuld sein. Kennen wir. Wissen wir.

Auch so eine stehende Gedankenfigur.

Die Rituale sind bekannt.

 

Eine weiteres Ritual:

„Gutmensch“ ist zum „Unwort des Jahres“ gewählt worden. Ein Gutmensch ist

jener naive Zeitgenosse, der ideologisch fixiert nicht aufhören mag an das Gute

im Menschen zu glauben und dabei jede Wirklichkeit verleugnet.

 

Waren wir „Gutmenschen“, als wir den Flüchtlingen in unserem Ort ein

freundliches Gesicht und Unterstützung organisierten?

Können wir ausschließen, dass von den 120 mehr oder weniger jungen

Männern, die in den Steller Unterkünften registriert sind, nicht der eine oder

andere in Hamburg oder anderswo Silvester dabei war?

 

Habe ich mich geirrt, als ich vor ein paar Monaten noch meinen Freunden und

Bekannten versicherte: Ihr braucht keine Angst um eure Töchter haben… ?

 

Sind wir auf die falschen Menschen zu vertrauensselig zugegangen?

 

Leider haben wir gegenüber den „Maulhelden“ jetzt ein paar Argumente

weniger. — Zu wenig? – Keine mehr?

 

Müssen wir uns jetzt schämen, grämen, müssen wir zurückrudern?

 

Ist es jetzt erwiesen, dass die Bilder und Worte Jesu untauglich, unangebracht

sind, um sie zum Verständnis unserer Gegenwart heranzuziehen?

 

Ist Freundlichkeit, Hilfe gegenüber Fremden eine naive Dummheit?

 

Gilt Barmherzigkeit nur noch für Kontingente?

Wenn ich den heutigen Bibeltext/Predigttext aufschlage, dann finde ich, dass

1. solcherart Beschämung, wie ich sie eben geschildert habe im Leben und im

Glauben gar nicht mal so selten vorkommen; ja, sich sogar fast notwendig

einstellen, wenn ich meinen Glauben, und das heißt das Dreifachgebot der

Liebe: du sollst Gott, deinen Nächsten und dich selbst lieben, ernst nehme;

und ich finde 2. die Bestärkung, dennoch nicht nachzulassen, dennoch den

Glauben nicht aufzugeben.

Warum?

Weil es sein kann, dass ich in mitten, unter allen Dingen das große Geheimnis

Gottes entdecke, dass er sich selber nämlich in diese Welt und ihre

Verwicklungen hineinbegibt, um sie dort und so zu heilen.

Ich lese

2. Korinther 4 (Übers.: Klaus Berger)

6 Gott sprach [als er den Kosmos schuf] :

„Wo Finsternis war, soll Licht strahlen.“

Gott selbst ist das Licht in unseren Herzen geworden und

hat uns seine strahlende Herrlichkeit spüren lassen, die

im Widerschein auf dem Antlitz Jesu Christi leuchtet.

7 Sie ist ein unermesslicher Schatz, den ich in meinem Leib wie

in einem Tongefäß verwahre.

Daran wird ganz deutlich, dass die reiche Vollmacht, die ich habe, von

Gott kommt und nicht von mir selbst.

Das zeigt sich auch an meinem Geschick:

8 Immer wieder gerate ich in Bedrängnis, doch nie in Verzweiflung;

ständig gerate ich in tausend Nöte, doch nie in Hoffnungslosigkeit.

9 Ich werde verfolgt und bin doch nicht von Gott verlassen;

ich werde verleumdet und gehe doch nicht unter.

10 Tagtäglich ertrage ich Jesu Leiden und Sterben am eigenen Leibe.

Doch jedesmal rettet mich sichtbar und offenkundig die Kraft des Lebens, die

von Jesus ausgeht.

 

Das Geheimnis Gottes.

Wir tragen die Herrlichkeit, das Licht Gottes in uns;

allerdings wie „in einem irdenen Gefäß“. Das ist die Kernaussage.

Das klingt für unsere Ohren beinahe vornehm; die Leute damals haben es direkt

verstanden: Juwelen bewahrt man nicht ein einem Wegwerfgefäß auf.

Ist doch wohl klar.

Stellen Sie sich Champagner in einer gebrauchten „Red Bull“-Dose vor…

Oder: ich hatte in meinem Leben immer mal wieder teure Kameras. In Indien

habe ich einmal eine Kamera in Zeitungspapier eingewickelt und in einer

Plastiktüte getragen. Niemand kam auf die Idee, was ich da hatte.

Etwas Wertvolles, wo man es nie erwartet: Gottes Herrlichkeit im Menschen …

Genau das ist es, was uns hier gesagt wird:

Der Mensch wie ein Tontopf, das billigste Gefäß für den kostbarsten Inhalt.

Paulus hat diesen Gedanken auf die Spitze getrieben, indem er immer wieder

mal auf sich selber verwies:

Guckt mich an:

Ich habe mich in meinem Leben einmal gewaltig geirrt; ich habe die Gemeinde

Christi verfolgt. Nicht gerade eine tolle Empfehlung für ein Führungsamt oder

einen Führungsanspruch in eben dieser Gemeinde. Und trotzdem haben sich

meine Worte durchgesetzt. Gott spricht durch mich.

Oder:

Ihr sagt: Der Mann kann nicht reden. In Briefen ist er großartig, aber wenn er

hier vor uns steht, dann ist er eine Niete. Miese Performance und miese Show.

Und Paulus sagt: Das muss auch so sein.

Warum? Damit man Wort Gottes und menschliche Eitelkeit unterscheiden

kann. Damit die Herrlichkeit Gottes, mit der er beschlossen hat, inmitten eines

Menschen, inmitten der Menschheit zu wohnen, als solche deutlich und

unverwechselbar erkennbar wird.

Sucht Gott nicht in dem, was eine gute Figur abgibt.

Sucht Gott nicht unter den Reichen, den Schönen, den Klugen.

Sucht Gott nicht bei den Erfolgreichen.

In der Regel findet ihr ihn gerade da nicht, in der Regel genau da, wo ihr ihn

nicht vermutet, unter Umständen in genau so einer Gemeinde, in welcher ihr

euch befindet, unter Umständen sogar in eurem eigenen, verzagten,

verzweifelten, unklaren Herzen.

 

Aber was ist nun dieser Schatz Gottes in den irdenen Gefäßen, die wir jeweils

sein können und unter Umständen sein sollen?

 

Und da komme ich auf wieder auf das zurück, was ich immer wieder, nicht nur

in der Flüchtlingsarbeit, als sehr berührend erlebt habe. Nämlich die oft völlig

unprätentiöse Barmherzigkeit und das Mitgefühl, das Menschen gegenüber

anderen aufzubringen fähig waren.

Ich erinnere mich an eine Frau, die in ihrer KU-4 Gruppe mit einem völlig

renitenten, giftigen, dickköpfigen, uneinsichtigen doofen Kind zu tun hatte und

dann nach einer langen Klage über die Verhältnisse sagen konnte: Wer denn,

wenn nicht wir, kann diesem Kind Liebe zeigen / bringen und sei es nur für

diese paar Tage?

 

Und da, liebe Gemeinde, leuchtete etwas von der Herrlichkeit Gottes in Jesus

auf. Genau das ist es.

Und das soll es bleiben.

Gott begibt sich unter uns, in uns, um uns und unsere Verhältnisse zu heilen.

Den Hass und den Gram sinnlos machen.

Und deshalb werden wir wahrscheinlich weiter Flüchtlingen in aller

Freundlichkeit und Fairness begegnen, die uns möglich ist.

Vielleicht befinden wir uns – gerade wir- in einem Friedens- und

Versöhnungsprogramm von historischen Ausmaßen.

Unter Umständen stehen wir an der Schwelle der Versöhnung zwischen

Religionen, die sich Jahrhunderte feind waren.

Vielleicht finden Sie diesen Gedanken gerade heutzutage äußerst befremdlich.

Aber sagen Sie mir, wie man Hassprediger besser widerlegen kann, als durch

unvoreingenommene Nächstenliebe, die im Gegenüber zuerst ein Kind Gottes

vermutet?

Niemand hat gesagt, dass dieser Weg leicht ist. Natürlich darf man dem

Verbrechen keinen Raum geben.

Aber wir werden unter Umständen etwas entdecken, was Paulus mit den

Worten beschreibt:

… jedesmal rettet mich sichtbar und offenkundig die Kraft des Lebens, die von

Jesus ausgeht.

Und das ist unsere Berufung.

AMEN

© Kai-Uwe Hecker, Pastor in Stelle

Die Losung von heute

Gleichwie der Regen und Schnee vom Himmel fällt und nicht wieder dahin zurückkehrt, sondern feuchtet die Erde und macht sie fruchtbar und lässt wachsen, dass sie gibt Samen zu säen und Brot zu essen, so soll das Wort, das aus meinem Munde geht, auch sein.

Jesaja 55,10-11

Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren. Darin wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt und werdet meine Jünger.

Johannes 15,7-8

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