„Plattdeutsche Lieder & Geschichten“- Gelungenes Heimspiel für Wilfried Staake

Nach langem Corona-Lockdown gab es am 3. Juli endlich wieder ein Stiftungskonzert in St. Michael Stelle. Zahlreiche Freunde des Plattdeutschen hatten sich eingefunden um den mit sympathischer Stimme von Wilfried Staake vorgetragenen Liedern zu lauschen. „Willkommen zurück in der Gemeinde“ hieß es, denn der Liedermacher und Sänger Wilfried Staake hatte seine Jugend in Stelle verbracht.

Auftakt mit „Moin, Moin, Moin is dat scheun“, dem Godewind-Song. Und schon wurde mitgesungen. Es folgte „Drees de Wunnerdraken“, die Geschichte eines Kindes, das mit seinem Drachen gen Helgoland flog – ein Lied von Fiete Kay, das einst von Knut Kiesewetter gesungen wurde.

Auf der Suche nach plattdeutschen Geschichten und Gedichten war Wilfried Staake auf Hermann Claudius gestoßen, einen Urenkel des Dichters Matthias Claudius. Aus dessen Feder stammte die vorgetragene Geschichte „Bakken blieeven“, „Rodegrütt“ sowie das Gedicht vom Abendstern, das der Musiker selbst vertont hat.

Wilfriede Staake war bis zu seinem Ruhestand vor anderthalb Jahren Diakon für den Kirchenkreis Winsen und stets heimatverbunden. Geprägt von der intensiven Jugendarbeit unter Pastor Klinger, hatte ihn 1994 der verstorbene Steller Diakon Ewald Nill einst mit dem aus Radio und Fernsehen als plattdeutsches Urgestein bekannten Wilhelm Wieben zusammengebacht. Wieben brachte die Texte mit und Wilfried Staake durfte ihn auf der Gitarre begleiten. „Ewald war schuld, dass ich das Plattdeutsche für mich entdeckte“, erzählte Staake und winkte lachend Nills Frau im Publikum zu.

„Ick wull, wi weern noch kleen, Johann“  und „De Maand“, das Lied von Wilfried Staake, in dem er den prächtigen Aufgang des Mondes über der Elbe besingt, folgten. Klar, dass auch „De Hamborger Veermaster“ und „De Jung mit ` n Tüdelband“ nicht fehlen durften. Und zu Torfrocks „Butterfahrt“ wurde dann schließlich auch noch ein wenig gerockt. Neben der Gitarre, die Staake virtuos beherrscht, begleitete er diesmal auch zwei Lieder mit Banjo und Mandoline.

So ging nach knapp zwei Stunden für die Freunde des Plattdeutschen ein fröhlicher Abend mit großem Beifall zu Ende.

Das nächste Stiftungskonzert in St. Michael Stelle findet am Sonntag, dem 18. Juli um 17 Uhr statt. Dann ist „Zaubergeiger“ Helmut Stuarnig mit Regine Münchow (Akkordeon) mit einem Programm VON BEETHOVEN BIS ZU DEN BEATLES wieder zu Gast. Karten zu 12 EURO im VVK, 14 EURO an der Abendkasse.