„Habt ihr schon mal eine Harfe bei euren Stiftungskonzerten dabei gehabt?“ fragte Helmut Stuarnig, unser Publikumsliebling von den Hamburger Symphonikern. Hatten wir nicht.
Und so brachte er am 5 Juni neben seiner Geige auch seine österreichische Landsfrau Sophie Steiner mit ihrer riesigen Konzertharfe nach Stelle.
Sommerliche Temperaturen draußen, angenehme Kühle in St. Michael, leider nur mäßiger Besuch. Wer da war, erlebte ein prächtiges Konzert.
Klassik bis zur Pause als Soloauftritt von Sophie Steiner. Helmut Stuarnig saß genießend im Publikum. Virtuoser Auftakt mit der 2. französischen Suite von Johann Sebastian Bach. Dann eine kurze Sequenz aus Tschaikowskys Schwanensee und die schöne 2. Ballade von Henriette Renie. Mit einführenden Worten stellte Sophie Steiner die Musikstücke und ihr seltenes Instrument vor und beantwortete Fragen des Publikums. Neben der Flöte zählt die Harfe zu den ältesten Instrumenten der Musikgeschichte. Die mit Abstand größte ist die Konzertharfe mit ihren 47 Saiten. Daneben gibt es je nach Region und Zeitalter die unterschiedlichsten Bauweisen dieses Zupfinstrumentes.
Nach der Pause brillierten Sophie Steiner und Helmut Stuarnig im Duett. Erstmals in St. Michael hatte Stuarnig seine echte Geige , ein ganze Geige, mitgebracht. Bisher verzückte er sein Publikum in Stelle mit einer „halben“ Geige, einer elektrischen Geige, die keinen Resonanzkörper braucht.
Mit Volksmusik aus Irland, Österreich und Rumänien sowie Operettenklängen wurde es beschwingt. The irish washer woman , das Gondellied aus Eine Nacht in Venedig, der dritte Mann, hora staccato und einiges mehr. Es war der umjubelte, fröhliche Ausklang eines herrlichen Sommertages und einmal mehr ein gelungenes Stiftungskonzert.
Am Samstag, dem 18. Juni folgt um 17 Uhr das nächste Konzert. Dann ist ANNAlog mit der Sängerin Svenja Markow und ihrer Band zu Gast, die schon im Vorjahr für Furore sorgte.
Eduard Fetter