Wie die Füße schreiten, so schweifen die Gedanken, und
so sprang uns dieser eine Gedanke neulich auf einem Spaziergang
unvermittelt an:
Es ist nicht schlecht, einen Glauben zu haben!
Nein, das Bedrohliche und Unheimliche und Einschränkende von Corona und Co war
nicht vergessen und – unter dem Eindruck der Idylle?- auch nicht für einen kurzen Nu aus dem Kopf radiert, – im Gegenteil … !
Aber dieser eine Gedanke setzte sich jetzt einfach davor, wie
eine Leuchtschrift vor eine dunkle Folie:
Es ist nicht schlecht, einen Glauben zu haben! …
Gerade jetzt nicht.
Glauben …
… Sich erinnern an das Du des Schöpfers
oder – weniger distanziert gesagt – an den Vater im Himmel.
… Zu wissen, dass Gott da ist, näher als man sich selber ist, und
zu erfahren, wie er sich in der Seele breit macht in diesem klaren Gefühl:
Es kann dir eigentlich nichts passieren.
Es ist immer noch da, gleichzeitig, dieses Gefühl des Ausgeliefert-Seins
an Entwicklungen, die niemand – und „ich“ schon gar nicht- kontrollieren kann,
es ist noch da, aber
es fühlt sich nicht mehr bedrohlich an
wie der gähnende Abgrund, in den hinein man einsam rettungslos abstürzen könnte.
Das Dunkel der Zukunft, es ist allenfalls noch nicht erleuchtet.
Aber zu gegebener Zeit wird ein Licht zur Verfügung stehen, so, wie es vorher
schon immer zu seiner Zeit da war.
Es wird Wege geben.
Und wir werden sie bewältigen können.
Dieser Glaube …
„Ich bin das Licht der Welt und wer mir nachfolgt, der wird nicht in der Finsternis wandeln … sondern das Licht des Lebens haben“ … sagt Christus.
Es ist nicht schlecht, einen Glauben zu haben! …
Manchmal muss man sich einen solchen Glauben regelrecht erkämpfen.
Er fällt einem nicht immer so zu.
Vor allem, wenn die Seele von Angst befallen ist.
Angst ist ja wie ein Virus, das sich in die Seele setzt und alle Gedanken infiziert und sie zu solch einer Summe anschwellen lässt, dass keine Hoffnung und kein Licht mehr durchdringen. Ängstigen und verengen kommen aus einer Wortwurzel.
Deshalb sollte man Angst niemals meditieren oder genau anschauen,
sie vermehrt sich.
In solch einer Situation ist es hilfreich, wenn man Lichtworte – oder auch Hirtenworte – förmlich sucht und sich immer wieder sagt und sagen lässt.
So verstehe ich es als Versprechen und Versicherung, wenn Jesus sagt:
JOHANNES 10
11 »Ich bin der gute Hirt.
Der gute Hirt ist bereit, für die Schafe zu sterben.
12 Anders ist das bei einem,
der die Schafe nur für Geld hütet.
Er ist kein Hirt und die Schafe gehören ihm nicht:
Wenn er den Wolf kommen sieht, lässt er die Schafe im Stich und läuft weg.
Und der Wolf stürzt sich auf die Schafe
und jagt die Herde auseinander.
13 Denn so ein Mensch hütet die Schafe nur für Geld
und die Schafe sind ihm gleichgültig.
14 Ich bin der gute Hirt.
Ich kenne die, die zu mir gehören, und sie kennen mich.
15 Genauso kennt mich der Vater und ich kenne ihn.
Ich bin bereit, für die Schafe zu sterben.
Gott ist der Vater im Himmel, der seine Kinder kennt und
sie suchen, schützen und retten lässt.
Es ist nicht schlecht, einen solchen Glauben in sich zu tragen! …