Im Vergleich zu den vorigen Jahren mit den großen, überfüllten Weihnachtsgottesdiensten in der St. Michaels-Kirche war das natürlich anders: nur wenige Gäste und Gemeindemitglieder hatten in diesem Jahr den Weg auf den großen Bauernhof von Familie Gehrdau-Schröder gefunden, um an einem der drei kurzen Gottesdienste an Heiligabend draußen teilzunehmen.
„Fühlt sich ziemlich echt an …“ meinte Pastor Hecker und verwies auf die Zeichenhaftigkeit der Präsenz-Gottesdienste Heiligabend 2020: Gott, der an Weihnachten leibhaftig in Gestalt eines kleinen Kindes diese Welt besucht, so wie sie ist. Gott, der keinen Menschen aufgibt, auch die nicht, die gar nicht an ihn glauben.
Viele Fragezeichen waren im Vorfeld an Pastor und Gemeinde herangetragen worden. Man hatte sich aber entschieden, einerseits der Wirksamkeit der hygienischen Vorsichtsmaßnahmen zu vertrauen – welche die Gemeinde ja ohnehin seit Beginn der Pandemie sorgfältig pflegt – und andererseits einem nicht virtuellen „Fürchte Dich nicht!“ der Weihnachtsbotschaft den Vorzug zu geben, um Menschen zu ermutigen und zu trösten.
Musikalisch engagierten sich Ulrike Franke-Hubert am Klavier, die Band der Gemeinde und der Posaunenchor.
In einer kleinen Auskopplung aus dem eigentlich geplanten traditionellen Weihnachtstheater führten drei Konfirmanden in einer lustigen Szene einen völlig frustrierten Weihnachtsmann vor und ernteten Applaus reichlich Lacher…
Die Kirche war danach noch bis in die Nacht hinein zum stillen Gebet geöffnet.