Auf ihrer 40 Jahre -Jubiläumstour machten am 3. September die Appeltown Washboard Worms bei strahlendem Sonnenschein Station auf der Pastorenwiese von St. Michael. Ausgelassen wie übermütige Lausbuben musizierten die nicht mehr ganz jungen Worms unter der Leitung von Wolfgang Hilke drauf los.
Von Country-Songs aus dem Wilden Westen über Gassenhauer, wie sie aus irischen Pubs zu hören sind, bis zu einer geballten Ladung selbst vertonter plattdeutscher Lieder, alle Musiker durften sich an ihren Instrumenten herzerfrischend austoben, am E-Piano sogar bis zu vier- und sechshändig. Und zwischendurch wurde untereinander kräftig gefrotzelt. Man ist halt eine seit vielen Jahren eingeschworene Truppe und versteht sich bestens. Das kam beim Publikum voll an und wurde mit Klatschsalven und Mitsingen belohnt. Wie losgelöst die Stimmung war, zeigte sich auch, als „Zaubergeiger“ Helmut Stuarnig mit seiner Frau auf dem Rasen einen munteren Rock- und Roll tanzte, während seine Mitmusiker flott aufspielten und sein Tun kommentierten.
Recht fröhlich ging es auch am 24. September in St. Michael weiter, als die Band MaCajun unter der Leitung von Klaus Haettich aufspielte. Im Juni wegen Corona abgesagt, jetzt Open Air geplant, wurde es wegen Regen und herbstlicher Kühle ein Kirchenkonzert.
Cajun-Musik aus dem kulturellen Schmelztiegel Luisiana im Süden der USA, wo französische Einwanderer im 18. Jahrhundert auf die dort ansässige farbige Bevölkerung trafen und eine neue Kultur entstand. In der Besetzung Fiddle, Akkordeon, Gitarre, Kontrabass und Schlagzeug mit Triangel, dazu Gesang, geht es in der betont rhythmischen Musik um die Liebe, den oft beschwerlichen Alltag mit Fischfang und Jagd, aber auch um ausgelassene Feste.
Einfühlsam und mit sympathischer Stimme von Susanna Reed, begleitet von Lars Baumgardt an der Gitarre, folgte am 29.Oktober vor gut besetzter Kirche ein Konzert unter dem Titel „A Long Journey“ mit vielen, meist selbst komponierten Balladen und Countries der Sängerin, die schon in vielen bekannten Bands aufgetreten war, so u. a. bei Texas Ligthning. Gesungene Lebensgeschichte mit Erinnerungen, u. a. an den zu früh verstorbenen Bruder, das Leben in der Großstadt und auf dem Lande und mit Träumereien von der Liebe. Das kam gut an.
Musizieren macht Spaß, erst recht, wenn das Publikum wie in Stelle, mitgeht und nicht mit Beifall spart.
So waren das drei rundum gelungene Konzerte. Der Dank gilt auch der Sparkasse Harburg-Buxtehude, die beiden ersten Veranstaltungen unterstützt hat. Der Überschuss dient der Arbeit für Kinder und Jugendliche durch die Jugend-Diakonin Luisa Heckmann, ein Projekt der Stiftung St. Michael.