Den Namen Julian Becker aus Hannover muss man sich merken: Gerade erst 14 Jahre alt und noch nicht mit den längsten Beinen ausgestattet, war er am 27. September in der von Ulrike Franke Hubert angebotenen Turmkonzertreihe zu Gast.
Aus einer Musikerfamilie stammend, ist er seit frühester Kindheit mit dem Klavier vertraut. Orgel spielt er seit zwei Jahren; erst dann war er für die Orgel-Klaviatur der Füße groß genug. Seither räumt er alles ab, was es an Orgelwettbewerben zu gewinnen gibt. Er spielte im Hamburger Michel und wiederholt in der Marktkirche Hannover. Neben dem normalen Schulbesuch als Gymnasiast absolviert Julian schon ein Frühstudium an der Musikhochschule seiner Heimatstadt.
An der Steller Führer-Orgel begann Julian Becker mit Präludium und Fuge von Dietrich Buxtehude und der Triosonate Nr.1 von Joh. Seb. Bach. Es folgte die Orgelsonate Nr.1 von Mendelssohn-Bartholdy. Dass Julian auch am Komponieren Freude hat, bewies er mit seinen Improvisationen. Den mächtigen Schlussakkord setzte er mit der Toccata F-Dur von Johann Sebastian Bach. Der Berichterstatter hatte das Vergnügen, den jungen Mann nicht nur fotografierend zu begleiten, sondern auch zu sehen, wie losgelöst Hände und Füße über die Tatstaturen der Orgel huschten, die Augen fest auf das Notenblatt gerichtet.
Julian Becker, welch ein Talent. Noch ein wenig jugendlich verlegen, nahm er den verdienten stürmischen Beifall des Publikums entgegen. „Krass“ nannte Pastor Kai-Uwe Hecker in seinen Dankesworten staunend das Erlebte. „Wer weiß, vielleicht sagen einmal die Steller über Julian Becker „der hat als Jugendlicher bei uns in der Kirche ein Konzert gegeben.“
Danke an Ulrike Franke-Hubert, die als studierte Kirchenmusikerin ebenso begeistert, Julian Becker in ihrer Turmkonzertreihe einen eigenen Auftritt ermöglicht hat. Und danke an Petra Reichwaldt, die als frühere Stellerin Julian kennengelernt und jetzt nach Stelle mitgebracht hatte.
Der Spenden-Erlös dieses Abends ging als Förderung an Florian Becker, der im Herbst 2020 für drei Monate in England an der „Wells Cathedral“-Akademie sein Orgelspiel weiter vertiefen will.