Als einer der Wegbereiter unserer Ende 2008 in eine ungewisse Zukunft gestarteten Stiftung St. Michael hatte uns der studierte Theologe, Germanist und Journalist Martin Teke viele Konzerte und Vorträge geschenkt. Legendär waren einst die satirischen Abende in der Steller Bahnhofskneipe CHEERS: Wilhelm Busch, Erich Kästner, Joachim Ringelnatz – Teske hatte sie alle in Wort und Gestik für sein Publikum porträtiert.
Am 4. Oktober ging es in St. Michael um Kurt Tucholsky, der als Schriftsteller mit bissig zynischer Feder seinen Zeitgenossen aufs Maul schaute. Tucholsky war Sozialist und Pazifist, schrieb in der WELTBÜHNE unter verschiedenen Pseudonymen und war ein wahrer Verseschmied. Lustvoll zitierte Martin Teske aus den vielen Gedichten: „Krieg dem Kriege“, „Die freie Wirtschaft“, Ballade“… Und Martin Teske sang ein paar Couplets von Tucholsky. Darunter auch den „Gesang der englischen Chorknaben: Ehre sei Gott in der Höhe…“.
So war es mal wieder ein typischer Teske-Abend: fleißig recherchiert, mit diversen Kopfbedeckungen als Requisiten spitzbübisch vorgetragen. Leider hatte die Presse keinen Platz für die Ankündigung. Und so war der Abend nur mäßig besucht. Auf Wunsch von Martin Teske verzichtete die Stiftung St. Michael spontan auf die Eintrittsgelder zu Gunsten des christlichen Hospizes St. Martinus in Bardowick.
